120 Bildungsorganisationen fordern mehr politischen Einsatz für die Erwachsenenbildung in Europa
Wien (OTS) - „Die österreichischen Volkshochschulen sind eng mit der Entwicklung der Demokratie in Österreich verknüpft. Deshalb werben wir selbstverständlich für eine hohe Beteiligung an den noch laufenden AK- und kommenden EU-Wahlen“, erklärt VÖV-Generalsekretär Dr. John Evers. Insgesamt steht das gesamte Jahr 2024 für die Volkshochschulen im Zeichen der Demokratie. Als Orte des Dialogs bieten die 256 Volkshochschulen bzw. 1.000 VHS-Standorte insbesondere Raum für jene Initiativen, die sich um Frieden, Demokratie und Menschenrechte bemühen.
Ein VHS-Brief an die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten
„Volkshochschulen sind ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Deshalb schreiben wir alle momentan sicher antretenden Spitzenkandidatinnen und -kandidaten für die EU-Wahl an und ersuchen um Stellungnahme zur VHS-Arbeit und unseren Anliegen. Die Antworten der Politikerinnen und Politiker wollen wir ab Mitte April unseren 700.000 Teilnehmenden näherbringen“, führt Evers weiter aus. Zu den Prioritäten der VHS gehören die Gleichbehandlung von allgemeiner und beruflicher Bildung sowie die Erhöhung der Bundesförderung für die Erwachsenenbildung auf ein Prozent des Bildungsbudgets. „Der breite Bildungsansatz von Volkshochschulen bringt einen persönlichen, volkswirtschaftlichen und demokratischen Mehrwert: Hunderttausende Menschen nutzen beispielsweise unsere Gesundheits- und Bewegungsangebote. Wir unterstützen aber genauso das Durchbrechen von Einsprachigkeit oder helfen, Fake News von Fakten zu unterscheiden. Insgesamt tragen Volkshochschulen durch ihre Arbeit entscheidend dazu bei, das Recht auf Bildung für alle Menschen umzusetzen.“ Zu den bemerkenswerten Eigenschaften dieser traditionsreichen Einrichtung gehört die Flexibilität: Deutsch im Park, Berufsberatung am Bahnhof, Digitalisierungsoffensive per Bus durch die Regionen. „Kaum jemand ist so nahe dran an den Bildungs-Bedürfnissen der Menschen wie wir“, so Evers.
Europäische Erwachsenenbildung fordert hochwertige Erwachsenenbildung für alle
Die Europäische Erwachsenenbildungsorganisation EAEA – sie vertritt 120 Organisationen aus 43 Staaten – hat zur EU-Wahlen ein eigenes Zehn-Punkte-Programm erstellt. Gefordert werden darin u.a. die Schaffung einer zentralen Funktion (EU-Kommissar*in oder Vizepräsident*in für Lebenslanges Lernen) sowie die Verdreifachung des Budgets für nicht-formale Erwachsenenbildung im Rahmen der entsprechenden EU-Förderprogramme. „Insgesamt geht es uns darum, klar zu transportieren, dass die Erwachsenenbildung eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung Europas Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie bei der Förderung der Demokratie spielt. Auch das Netzwerk der 256 Volkshochschulen ist dabei ein unverzichtbarer Faktor“, schließt Evers, der auch österreichisches Vorstandsmitglied der EAEA ist.
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